Demokratie und Menschenfreundlichkeit in der Kita lernen?

Demokratie und Menschenfreundlichkeit in der Kita lernen?

von Sonja Alberti

Ich möchte diesen Blog-Beitrag dazu nutzen, mich einzusetzen für Demokratie und Menschenfreundlichkeit.

Und ich bin überzeugt davon, dass diese Werte bereits im Alltag einer Kita gelebt und erlebt werden können. Und dies kann und sollte unsere Zukunft positiv beeinflussen.

Die Welt-Nachrichten in den letzten Jahren bestehen (gefühlt immer stärker) aus Meldungen über Kriege, Konflikte, Hass und Autokratie. Mir persönlich macht die häufig zu erlebende Feindseligkeit Angst. Menschen müssen politisch nicht derselben Meinung sein oder aus gleichen Überzeugungen handeln. Aber sie können sich über strittige Themen und Ansichten austauschen und im Zweifelsfall in der Kenntnis der Meinungsverschiedenheit auseinandergehen. Oder sogar die eigene Meinung überdenken und anpassen. Nach meiner Wahrnehmung gelingt das der Menschheit immer schlechter. Meldungen über wütende Protestlerinnen und Protestler nehmen zu und das Netz läuft über von Hass und Hetze. Und die Wut, die von politisch rechten Strömungen ausgeht und von Diktatoren weltweit ausgelebt wird, erscheint mir schier unerträglich.

Dazu kommt, dass wir immer wieder erleben müssen, dass Menschen immer noch nicht gleichberechtigt sind, unabhängig davon, welches Geschlecht sie haben, welche Hautfarbe, welcher Religion sie angehören, wo sie geboren wurden, welche sexuelle Orientierung sie haben, wie sie aussehen oder was sie leisten können. Es erschüttert mich, dass ein Mensch denken und fühlen kann, er sei mehr wert oder besser als ein anderer.

Wir müssen uns als Menschen mit all unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten einsetzen für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander. Toleranz und gelebte Vielfältigkeit sollten unsere Werte sein – und ein klares NEIN gegen Ausgrenzung, Populismus, Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit.

Kinder in der Kita müssen erleben, dass diese Werte in den gelebten Alltag gehören. Sie müssen erleben, dass sie in Kitas mit erwachsenen Menschen zu tun haben, die klar Stellung beziehen. Sie müssen erfahren, wie Konflikte gelöst werden können und was Fairness heißt. Sie müssen wertschätzenden und freundlichen Umgang miteinander erleben, um ihn dann auch selbst leben zu können.

Gerade falls Kinder in ihrem Elternhaus andere Haltungen erleben, sollten sie mit Fachkräften in Beziehung stehen, die nicht vermitteln, dass deren Eltern nicht in Ordnung seien, sondern dass in der Kita andere Werte gelten und im Alltag erleben, wie gut Wertschätzung und Respekt jedem Menschen tun.

Pädagogische Fachkräfte in Kita und Tagespflege haben jeden Tag aufs Neue die Gelegenheit, Kindern ein Vorbild zu sein und Diskriminierungen und Gewalt (ob körperlich oder verbal) zu widersprechen. Damit haben sie die beste Möglichkeit, unser aller Zukunft mit zu gestalten. Diese Verantwortung ist groß und es steckt eine wunderbare Chance darin – daher sollten sie alle Unterstützung und Wertschätzung erhalten, die unsere Gesellschaft und die Politik geben können.

Wir müssen in den Kindern ein Feuer entzünden: damit sie sich ihr Leben lang einsetzen  für Demokratie und Menschenfreundlichkeit.

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Kommentare

Kommentar von Anja Fuhs |

Es macht mich traurig, dass das notwendig ist. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass diese Werte den Kindern in der Familie beigebracht werden. Aber leider geht der Einfluss in der Familie ( heute wie auch früher) oft nicht in die richtige Richtung.
Aber bei den Kindern ist es noch möglich, ein freundliches und wertschätzendes Denken und Handeln zu fördern.
Darum würde ich es gut finden, dass dies auch in der Kita unterstützt wird

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