Kindeswohlgefährdung in der Kita - achten Sie auf diese Zeichen

Kindeswohlgefährdung in der Kita erkennen und handeln

von Sonja Alberti

Als Kindeswohl wird ein Zustand von allgemeinem Wohlbefinden und die freie Entfaltung einer gesunden Entwicklung von Kindern definiert. Ist dieser gestört, gilt es, diesen Verdacht zu erkennen und womöglich einer geeigneten Stelle als mögliche Kindeswohlgefährdung zu melden. Doch wann genau ist das der Fall und an wen wendet man sich am besten?

Pädagogische Fachkräfte sind oft in der Lage, Anzeichen für potenzielle Kindeswohlgefährdung zu erkennen, da sie regelmäßig mit den Kindern interagieren und sie beobachten. Sie sollten dann auch im Team und mit dem Träger / der Fachberatung festgelegt haben, wie mit einem Verdacht umzugehen ist.

Die Erkennung von Kindeswohlgefährdung in der Frühpädagogik erfordert eine sensible und aufmerksame Herangehensweise seitens des pädagogischen Personals. Hier sind einige Anzeichen, auf die man achten sollte:

  • Körperliche Anzeichen: Unerklärte Verletzungen wie Blutergüsse, Schnitte oder Verbrennungen könnten auf Misshandlung hinweisen. Auch unaufhörliches Weinen oder Schmerzen ohne erkennbare Ursache können alarmierend sein.
  • Verhaltensänderungen: Plötzliche Veränderungen im Verhalten des Kindes, wie Rückzug, übermäßige Aggressivität oder ängstliches Verhalten, können Anzeichen für Probleme sein. Auch extrem zurückhaltendes oder übertrieben angepasstes Verhalten sollte beobachtet werden.
  • Emotionale Anzeichen: Anzeichen wie Depression, Angst oder Unruhe können auf Probleme im familiären Umfeld hinweisen. Kinder könnten auch über Angst vor Rückkehr nach Hause oder Angst vor bestimmten Personen sprechen.
  • Körperliche Vernachlässigung: Unsaubere Kleidung, ungepflegtes Aussehen, ständiger Hunger oder Durst können auf Vernachlässigung hinweisen.
  • Entwicklungsverzögerungen: Kinder, die hinter ihren Altersgenossen in der körperlichen, geistigen oder emotionalen Entwicklung zurückbleiben und deren Eltern trotz Ansprache nicht tätig werden, könnten gefährdet sein.
  • Soziale Anzeichen: Kinder, die keine Freunde haben oder Schwierigkeiten haben, Beziehungen zu anderen Kindern aufzubauen, könnten sozial isoliert sein.
  • Auffälliges Verhalten der Eltern: Wenn Eltern unaufmerksam oder übermäßig kontrollierend erscheinen, aggressives Verhalten zeigen oder Anzeichen von Drogenmissbrauch oder psychischen Problemen zeigen, könnte dies das Wohlergehen des Kindes gefährden.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Vorhandensein eines oder mehrerer dieser Anzeichen nicht unbedingt bedeutet, dass eine Kindeswohlgefährdung vorliegt. Es kann auch andere Gründe dafür geben.

Fachkräfte, denen solche Anzeichen auffallen sollten die kollegiale Beratung suchen, die Leitung informieren und externe Unterstützung anfragen, z.B. von Kinderschutz-Fachkräften, der Fachberatung, dem Träger und/oder dem Jugendamt.

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