Was ist eine Peer-Group?
Der Begriff "Peer" kommt aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch so viel wie "Gleichaltriger" oder "Gleichgestellter". In Bezug auf Kinder und Jugendliche bezeichnet es also andere Kinder oder Jugendliche, die sich im gleichen Alter oder in der gleichen Entwicklungsphase befinden. In der Sozialisationstheorie spricht man von einer Peer-Group, wenn sich Kinder oder Jugendliche in einem ähnlichen sozialen Umfeld oder mit ähnlichen Interessen zusammenschließen und sich gegenseitig prägen und beeinflussen. Die Interaktion mit den Peers spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung sozialer Fähigkeiten und Identität. Bei der Eingewöhnung in der Peer-Group wird die Eingewöhnung nicht auf ein Kind bezogen, sondern auf eine Kindergruppe.
Welche Eingewöhnungsmodelle gibt es?
Wir haben die vier wesentlichen Eingewöhnungsmodelle in unseren Kursen dargestellt: Übersicht „Eingewöhnungsmodelle“.
Was ist das Tübinger Modell?
Seit 2010 gewinnt der Eingewöhnungsansatz in der Peer-Group (synonym: Eingewöhnung nach dem Tübinger Eingewöhnungsmodell) zunehmend an Bekanntheit (siehe Fink 2022; Cantzler 2022).
Das Tübinger Eingewöhnungsmodell ist eine Methode zur Eingewöhnung von Kindern in Kitas, Krippen oder der Kindertagespflege. Es legt den Fokus auf eine gemeinsame Eingewöhnung in einer Gruppe von Kindern (der Peer-Group) und orientiert sich dabei an den individuellen Bedürfnissen und dem Tempo jedes einzelnen Kindes. Es baut auf den Grundlagen der Bindungs- und Übergangsforschung auf und nutzt die Vorteile sozialer Interaktionen und Lernprozesse innerhalb der Gruppe.
Wer setzt die Eingewöhnung in der Peer um?
Eine wichtige Grundregel in diesem Eingewöhnungskonzept besteht darin, dass die gesamte Kindertagesstätte, d.h. die Eltern, die Kinder, das Team und die Leitung im Vorfeld und im Verlauf über alle Vorgänge informiert sowie entsprechende Räumlichkeiten geschaffen werden.
Konkret wird die Eingewöhnung von zwei pädagogischen Fachkräften begleitet, die als Tandem agieren.