Maßnahmen und Ideen zur Bewältigung von Personalnot in der Kita
von Sonja Alberti
Immer mehr Kita-Teams kommen immer häufiger in Situationen, in denen so viele Mitarbeiterinnen krank sind oder aus anderen Gründen fehlen, dass gute pädagogischen Angebote für die Kinder qualitativ leiden oder kaum noch stattfinden können. Solche Situationen zehren an den Kräften aller frühpädagogischen Fachkräfte und daher sollten präventiv Ideen und Maßnahmen geplant und umgesetzt werden, am besten in enger Zusammenarbeit mit dem Träger.
Hier einige Beispiele, die im Vorfeld und auch in der akuten Situation helfen können.
Vor der akuten Situation:
- „Maßnahmenplan bei Personalengpässen“ konkret erarbeiten; allen Mitarbeiterinnen vorstellen und zur Verfügung stellen
- Sich im Team über die wesentlichen Aufgaben der Fachkräfte klar werden, nämlich
- Bildung, Erziehung und Betreuung
- Förderung der kindlichen Entwicklung hin zu einer selbst-bestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit
- Gewährleistung der Aufsichtspflicht
- Sicherstellung des für das Kindeswohl erforderlichen Mindest-Personalschlüssels
- Teilzeitkräfte um Aufstockung bitten
- Vertretungspool durch Fachkräfte schaffen
- Vertretungspool durch Nicht-Fachkräfte schaffen
- Mitarbeiter/innen, die aus Altersgründen ausscheiden, auf den Pool ansprechen (phasenweise Mitarbeit)
- Studierende als Aushilfen gewinnen
- Kontaktpflege zu Mitarbeiter/innen in Elternzeit
- Vernetzung mit anderen Kitas in der Nähe
- Eltern bereits im Aufnahmegespräch oder Kita-Vertrag über die Notwendigkeit eines „familiären Notfallplans“ informieren („was tun wir, wenn die Kita morgens nicht öffnet?“)
- Grundsätzlich klären, ob die Mitarbeit von Eltern in personellen Engpässen erwünscht und sinnvoll ist – falls ja: unbedingt über Schweigepflicht informieren
- Gutes Konzept zur Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen
- Maßnahmen zur Teamentwicklung
- Mitarbeitervertretung bzw. Betriebsrat in die Planungen einbeziehen
- Betriebliches Gesundheitsmanagement anbieten
In der akuten Situation:
- „Maßnahmenplan bei Personalengpässen“ anwenden
- Anpassungen Dienstplanung und Personaleinsatzplanung
- Zusammenlegung von Gruppen
- Anpassung der Öffnungszeiten
- Umstrukturierung von pädagogischen Angeboten
- Leitungsdeputat in den Kinderdienst einbringen
- Gruppen- / Kita-Schließung
- Stundenaufstockungen von vorhandenem Personal
- Klare Regelung Überstunden oder Freizeitausgleich
- Eingewöhnungszeiten aussetzen
- (bei längeren Engpasszeiten) Anpassung der Betriebserlaubnis
- Wegfall von Fort- und Weiterbildungen und weiteren Terminen
- (Teil)Schließungen in Absprache mit Jugendamt und Aufsichtsbehörde
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